Die Digitalisierung schreitet auch am MGF immer weiter voran. Die bereits bestehende, gute Ausstattung wird sukzessive weiter ausgebaut und auf dem neuesten Stand gehalten. So wurden testweise zwei digitale Stiftdisplays angeschafft, welche es der Lehrkraft erlauben, Tafelanschriften digital auf dem Bildschirm zu schreiben, während sie der Klasse zugewandt ist. Das Bild wird gleichzeitig mittels Beamer projiziert. Die automatische Speicherung der Hefteinträge erlaubt es, nicht anwesenden SchülerInnen das Erarbeitete zukommen zu lassen. Weiterhin lassen sich in vielfältiger Weise andere Medien in die Tafelanschriften integrieren oder Animationen oder Bilder aus dem Internet beschriften.

StR Daniel Sandler bei der Arbeit mit dem digitalen Stiftdisplay

Zum Halbjahr wurde im Kollegium das MGF-Portal eingeführt. Dabei handelt es sich um eine Nextcloud-Instanz, eine DSGVO-konforme Open-Source Cloud-Speicher-Software, die die schulinterne Kommunikation maßgeblich vereinfacht. Auch eine datenschutzfreundliche WhatsApp-Alternative ist vorhanden. Als echter Glücksgriff erwies sich das MGF-Portal im Zuge der Schulschließungen. Die Bereitschaft des Kollegiums, sich ohne viele Vorkenntnisse und unvermittelt in die Nutzung der Cloud einzuarbeiten, war vorbildlich. Das MGF war als eine der wenigen Schulen unabhängig von anderen Plattformen und konnte ohne Ausfälle eine stabile Bereitstellung der Materialien während des Homeschoolings sicherstellen. Ebenso war über die Chatfunktion des Portals eine direkte Lehrer-Schüler-Kommunikation möglich, welche keinen Austausch von Telefonnummern erforderte und deutlich schneller als E-Mails ist. Bei den für alle Beteiligten vielen Herausforderungen, vor die sowohl Lehrer als auch Schüler unvermittelt gestellt wurden, war eine funktionierende Infrastruktur umso unerlässlicher. Lange bevor dies von offiziellen Stellen auf den Weg gebracht wurde, wurden für Schülerinnen und Schüler, welchen die Ausstattung an technischen Endgeräten fehlte, in unkomplizierter Weise Laptops durch unsere Schule zur Verfügung gestellt.

Auch die Möglichkeit der Videokonferenz wurde am MGF mit Augenmaß genutzt. Ein rein virtueller Unterricht ist mit Blick auf die technische Umsetzung und auch der Dynamik in der Unterrichtsstunde enorm schwierig umzusetzen. Nachdem die Schulen jedoch für die geteilten Gruppen wieder geöffnet hatten, übertrugen einige Lehrkräfte, u.a. mit Hilfe der oben genannten Stiftdisplays und zum diesem Zweck angeschafften Konferenzmikrofenen ihren Unterricht mittels Videokonferenzsoftware an die Schülerinnen und Schüler, die zu diesem Zeitpunkt zu Hause waren. So konnten diese den Unterricht daheim am Laptop live mitverfolgen und auch den Hefteintrag mitschreiben.

Um die Digitalisierung weiter ausbauen zu können, ist eine stabile Internetverbindung unabdingbar. Daher ermöglicht das Landratsamt eine vollständige LAN-Verkabelung unseres historischen Altbaus, so dass nun auch hier die überdurchschnittliche Ausstattung aller Klassenzimmer voll genutzt werden kann. Weiterhin erhält das MGF-Gymnasium einen direkten Glasfaseranschluss. Diese zukunftsträchtige Investition sichert auf lange Zeit genügend Bandbreite für unsere Schule.
Ganz speziell im Zusammenhang mit Corona beteiligte sich das MGF während der Schulschließung am Projekt „Folding at home“, einem Volunteer-Computing-Projekt für die Krankheitsforschung. Viele Krankheiten, und eben auch Covid-19, interagieren mit dem menschlichen Körper durch Proteine, über die sie an die menschlichen Zellen andocken. Es sind auch Proteine, die dafür sorgen, dass die Viren-RNA dupliziert wird und somit den Virus vermehren. Die genaue Funktionsweise dieser Proteine lässt sich nur aufklären, wenn ihre räumliche Struktur bekannt ist. Die Faltung (engl. folding) des Proteins zu berechnen erfordert unglaublich viel Rechenkapazität. Die benötigte Rechenkapazität wird dabei nicht zentral aufgebaut, sondern es wird ein dezentrales Unterstützernetz implementiert, das aus vielen Millionen Computern besteht. Die so kombinierte Rechenleistung übertrifft die schnellsten Supercomputer bei weitem.

Mit den gewonnenen Daten werden Forscher in der ganzen Welt unterstützt, möglichst schnell ein Medikament gegen das Sars-CoV2-2-Virus zu entwickeln. Das MGF stellte ungenutzte Rechnerleistung sowohl in Computerräumen als auch leistungsstarke Server bereit. Zudem beteiligten sich auch Kollegen mit ihren Computern zuhause an diesem Projekt.

StR Daniel Sandler