Es dürfte hinlänglich bekannt sein, dass die allermeisten bestäubenden Insekten massiv vom Aussterben bedroht sind. Ein Grund dafür sind die immer weniger vorhandenen Nist- und Brutmöglichkeiten. Daher haben wir uns in den letzten Wochen der Herstellung von Insektenhotels gewidmet.
Die einfachste Möglichkeit solche Behausungen zu bauen, ist es mit scharfen Bohrern ausreichend tiefe Löcher in gut getrocknete Harthölzer zu bohren. Doch Vorsicht: Nicht in das sogenannte Hirnholz, also den “Anschnitt”, bohren, sondern stets quer zur Faser, also durch die Rinde. Der Grund dafür ist, dass durch die Bohrung entlang der Holzfasern spreißeln diese auf und machen es den Insekten unmöglich in das Loch zu kriechen. Schließlich müssen sie mit dem Hinterleib voran in die Brutröhre gelangen, um nach der Eiablage das Loch mit Lehm oder Sand zu verschließen.

Mit diesem Wissen und einer gehörigen Portion Motivation wurden also ausreichend dicke, bereits drei Jahre trocken lagernde Äste in kurze Abschnitte zersägt und anschließend mit Löchern unterschiedlicher Durchmesser versehen. Dabei wurde uns mehrfach der Unterschied zwischen Hart- und Weichholz bewusst, gerade bei Außentemperaturen um die 30°C und Maske.
Da die Nisthöhlen von den zukünftigen Bewohnern mit einem Gemisch aus Lehm und Sand verschlossen werden, darf kein Regen direkt von oben auf die Löcher fallen. Um dies zu gewährleisten, mussten noch kurze Bretter als Dachvorsprung auf den Astabschnitten angebracht werden.
Die fertigen Hotels werden bald für ihre zukünftigen Gäste öffnen, wir werden uns natürlich mit der notwendigen Zurückhaltung um unsere Gäste kümmern und von Zeit zu Zeit nach ihrem Befinden schauen.

Matthias Kohles, StR