Am 26. September 2021 war es wieder so weit. Die wahlberechtigten Bürger der Bundesrepublik waren dazu aufgerufen, den Deutschen Bundestag neu zu wählen. Dieses Jahr ging es sprichwörtlich ums Ganze, die Zukunft Deutschlands. Welche Parteien ziehen wieder in das Parlament ein? Wie sind die Sitze verteilt? Und noch viel wichtiger: Wer bildet die zukünftige Regierung?

Vor einer Wahl werden zahlreiche Prognosen aufgestellt und dazu viele Bürger befragt, um ein ungefähres Stimmungsbild zu erhalten. Interessant ist in diesem Zusammenhang natürlich auch, welche politischen Präferenzen die noch unter 18-Jährigen haben und wem sie ihre Stimme bei der Wahl geben würden. Genau hier setzt das Projekt „Juniorwahl“ an. Diejenigen, die zum ersten Mal selbst wählen dürfen, aber auch die künftigen Wähler werden im Rahmen des Sozialkundeunterrichts mit der Vorbereitung und dem Ablauf einer Wahl vertraut gemacht. Wissenserwerb und Meinungsbildung des einzelnen, die sich dann im Wahlakt widerspiegeln, kommen hinzu. Die Jugendlichen beschäftigen sich auch im Privaten vermehrt mit politischen Themen, was ihnen hilft, sich eine eigene Meinung zu bilden. Die Juniorwahl ermöglicht den jungen Erwachsenen schließlich die sogenannte demokratische Teilhabe, also die Teilnahme an einem richtigen Wahlprozess. Genau aus diesen wichtigen Gründen fand die Juniorwahl am 22. September 2021, also kurz vor dem „echten“ Wahltag, am MGF statt.

Zur Vorbereitung der Wahl bekamen die Schüler der Q11 und Q12 in den Tagen zuvor eine Wahlbenachrichtigung, die zugleich auch die „Eintrittskarte“ und Registrierung für die Wahl war. Als Wahllokal diente die Aula des MGF, wo neben der verplombten Wahlurne auch zwei Wahlkabinen aufgebaut waren, damit – wie bei der echten Wahl – das Wahlgeheimnis garantiert werden konnte. Die Kurse der Oberstufe erhielten nach Vorzeigen der Wahlbenachrichtigung die Stimmzettel und gaben ihre Stimme ab.

Nachdem das Wahllokal geschlossen hatte, wurde die versiegelte Urne weggeschlossen und sicher bis zum Auszählen der Stimmen aufbewahrt. Am Donnerstag begann dann der Wahlvorstand mit dem Stimmenauszählen und trug die jeweiligen Ergebnisse in ein Online-Dokument ein. Am eigentlichen Wahlsonntag, dem 26. September 2021 konnten die die Schüler dann die Ergebnisse, nachdem die Wahllokale um 18.00 Uhr geschlossen hatten, auf der Website der Juniorwahl abrufen. Bis dahin wurde der Wahlvorstand zum Stillschweigen verpflichtet.

Die Juniorwahl war in den Augen vieler ein großer Erfolg, da es den Schülern möglich war, schon einmal zu erfahren, wie ein richtiger Wahlprozess abläuft.

Und das war das Wahlergebnis am MGF: Mit insgesamt 43,2% der Erststimmen wurde Emmi Zeulner (CSU) als Direktkandidatin gewählt (zum Vergleich auf dem 2. Platz Claus Erhard (FDP) mit 14,4% und 3. Platz Jochen Bergmann (FW) mit 11,9%). Die Mehrheit von 28,2% der Zweitstimmen wurde der FDP zugesprochen (zum Vergleich auf dem 2. Platz die Grünen mit 17,9% auf dem 3. Platz die CSU mit 13,6%, gefolgt von der SPD mit 12,8%).

Auch wenn das Wahlergebnis des MGF durchaus für viele überraschend war, spiegelt es dennoch den politischen Trend unter den Oberstufenschülern wider und es zeigt sich einmal mehr, wie wichtig es ist, auch deren Meinung im politischen Alltag zu berücksichtigen!

Das Bild zeigt den Wahlvorstand und die Wahlhelfer beim Auszählen der Stimmen.

Moritz Mertel, Q12