Ganz einfach war es heuer mit dem Schüleraustausch nicht: erst sehr spät signalisierte die Schule in Albacete, dass sie interessierte Schüler für einen Austausch hat, dann fiel die betreuende Spanischlehrkraft, Herr Reuss aufgrund eines Fahrradunfalles aus, der einzig mögliche Termin für den Besuch der Spanier in Kulmbach überschnitt sich mit der Probenwoche der Musiker, … letztendlich verbrachten die Spanier aber schöne und interessante Tage in Kulmbach und die Kulmbacher in Spanien.
Die spanischen Schülerinnen und Schüler kamen am Donnerstagabend mit dem Zug in Kulmbach an und verbrachten die erste Nacht bei ihren deutschen Partnerfamilien. Am Freitag waren alle am Austausch beteiligten zu einem gemeinsamen Frühstück in der Cafeteria eingeladen, bei dem es für Herrn Pfadenhauer selbstverständlich war, dass er die Spanier mit ihren begleitenden Lehrkräften, Frau Dr. Antonia Naharro und Juana herzlichst begrüßte und seiner Freude ausdrückte, dass der Austausch in diesem Jahr nach längerer Pause (bedingt durch den Auslandsaufenthalt von Frau Naharro und die Coronapandemie) wie schon im letzten Schuljahr stattfindet (Foto1).
Nach einem Besuch im Englischunterricht von Herrn Striegl (die Spanier lernen kein Deutsch, deshalb wird meist Englisch und Spanisch gesprochen) bekamen die Spanier eine interessante Stadtführung von Herrn Müller, übersetzt von Frau Naharro. Beendet wurde die Stadtführung mit einem Besuch der Plassenburg inclusive dem Besuch einer gerade stattfindenden Kunstausstellung und dem Zinnfigurenmuseum. (Foto2)
Das Wochenende gestalteten die deutschen Schüler und ihre Familien für die spanischen Gäste ganz unterschiedlich: sportliche Aktivitäten, gemeinsames Kochen, Konzertbesuch, Besichtigung von Sehenswürdigkeiten wurden je nach Interessen durchgeführt und man lernte sich besser kennen, entdeckte Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen den beiden Ländern.
Am Montag bekamen die Spanier eine einstündige Führung durch das Schulhaus bzw. -gelände (in Spanien sind die Schulen nicht so offen wie bei uns) bevor die Spanier mit ihren betreuenden Kulmbacher Partnern den gemeinsamen Ausflug mit dem Zug nach Bamberg starteten. (Foto 3) Die Stadt beeindruckte mit „Klein Venedig“, der Altstadt, dem Dom, … die Spanier, aber auch die Kulmbacher genossen den gemeinsamen Ausflug. (Foto 4)
Am Dienstag besuchten die Spanier nach einem Besuch des Spanischunterrichts von Herrn Rothacher Nürnberg – zunächst das NS Dokumentationszentrum, dann anschließend die Altstadt.
Am folgenden Tag fand der Bayreuthbesuch mit Stadtrundgang und Besuch des Opernhauses sowie des dazugehörenden Museums statt. Ein besonderes Erlebnis war, direkt auf der Bühne sehen zu dürfen. (Foto 5) Fazit war: so unterschiedlich die besuchten Städte waren, jede hat ihren Charm und Reiz.
Abends war es selbstverständlich, dass die Spanier das MGF-Konzert in der Stadthalle besuchten, denn zum Teil waren ja die Partnerschüler auch mit auf der Bühne und Konzerte sind in Albacete mit anderen Schwerpunkten als in Kulmbach.
Zeitig mussten die Spanier am Donnerstag nach erlebnisreichen Tagen wieder zum Bahnhof gebracht werden, damit sie ihren Rückflug von Nürnberg aus rechtzeitig erreichen konnten und vielen fiel der Abschied sehr schwer, da sich alle gut verstanden haben.
Die Kulmbacher Schülerinnen und Schüler starteten am 1. Mai vom Hauptbahnhof in Bayreuth ihren Gegenbesuch. Nach dem Flug von Nürnberg nach Alicante ging es vom Flughafen mit dem Bus zum Bahnhof in Albacete, dann mit dem Zug nach Albacete weiter (in Spanien kann auf der Strecke mit 300 km/h gefahren werden, die Zugtickets müssen genauso wie Flugtickets online gebucht werden, die Sitzplätze dabei mit Namen und Personalausweisnummer – dafür muss niemand, wie bei der deutschen Bahn, am Gang stehen). Gerne hätten die Deutschen nicht nur die kleine Stadtrundfahrt gemacht, mit Koffern und dem Gepäck beladen wäre ein Stadtbesuch allerdings sehr beschwerlich gewesen, so dass nur eine kleinere Gruppe in Alicante unterwegs war, während die anderen das Gepäck am Bahnhof beaufsichtigten.
Das Wiedersehen in Albacete war schön und da am Freitag an der Schule Brückentag war, hatten die Kulmbacher ein langes Wochenende bei ihren Gastfamilien. Auch hier waren je nach Interessen unterschiedliche Aktivitäten geplant z.B. Besuch von Valencia, Alicante, Chinchilla, sportliche Aktivitäten, Cartfahren, spanische Spezialitäten geniesen, …
Am Montag starteten die Kulmbacher mit ihren spanischen Partnern zu einem gemeinsamen Ausflug nach Madrid. Nach der rund dreistündigen Fahrt wurde das Reina Sofia Museum besucht und u.a. das berühmte Gemälde Guernica von Picasso. Nach der Mittagspause folgte der Stadtrundgang bis zum Palacio Real sowie der Puerta del Sol – die Kulmbacher waren sehr beeindruckt von der wunderbaren Stadt, auch wenn, untypisch für Spanien um die Jahreszeit, es ab und zu kräftig regnete, danach aber gleich wieder schön warm und sonnig wurde.
(Foto 6)
An nächsten Tag durften die Kulmbacher ihre Gastschüler in den Unterricht begleiten bevor der stellvertretende Schulleiter die Besucher offiziell begrüßte, zu einem Frühstück einlud und anschließend durch die Schule führte. Danach folgte ein Stadtrundgang durch Albacete mit Empfang beim Disputacion de Albacete. (Foto 7)
Am letzten Tag wurde Cuenca besucht, eine wunderbare Altstadt in einer tollen Umgebung und die Kulmbacher nahmen an einem interessanten Workshop im Museo de Arte Abstracto teil. (Foto 8)
Am nächsten Morgen fiel allen wieder der Abschied schwer, mit vielen tollen Eindrücken kamen die Kulmbacher dann abends in Kulmbach an, da das Flugzeug erst mit Verspätung gestartet war.
Fazit: trotz vieler anfänglicher Schwierigkeiten hat der Austausch gut geklappt! Die ersten selbstständigen Besuche sind schon geplant. An dieser Stelle noch einmal ein herzliches Dankeschön an alle, die zum Gelingen beigetragen haben und Herrn Reuß alles Gute, damit er in den nächsten Jahren weiterhin den Spanienaustausch durchführen kann!
Karin Zwing