Ein gemeinsames Projekt organisieren und wertvolle Einblicke ins Berufsleben gewinnen, das sind die Hauptaufgaben des neu entwickelten Projekt-Seminars im G9. Mit der Ladenmusik im Oktober hat das P-Seminar Musik des MGF Gymnasiums Teil 1 im ersten Halbjahr bereits resonanzreich umgesetzt. Aktuell hat sich das Seminar mit den Grundregeln eines erfolgreichen Bewerbungsverfahrens beim Arbeitgeber auseinandergesetzt. Zu diesem Themenkomplex hat Kursleiter Hubertus Baumann eine erfahrene Expertin aus der Kulmbacher Wirtschaft gewinnen können: Frau Verena Ramming ist Personalreferentin für Ausbildung und Personalbetreuung bei der Kulmbacher Brauerei. Thema der 90 minütigen Veranstaltung am MGF waren drei Bausteine. Ein „professionelles Anschreiben“ verwendet keine platte Vorlage aus dem Internet, weist ein einwandfreies Schriftbild auf, soll in knappen Worten Interesse auf den Bewerber erzeugen, den Hauptgrund gerade für dieses Firmenbewerbung nennen und beinhaltet natürlich die richtigen Daten und Namen, sowohl des Bewerbers auch des umworbenen Betriebes. Exakt muss es natürlich auch im tabellarischen Lebenslauf zugehen, der neben den persönlichen und schulischen Daten Informationen zu Praktika, besondere Kenntnisse, Interessen, Hobbies, also schulisches und außerschulisches Engagement (Sport, Musik, Tutor….) enthält. Das alles wird in den Anlagen mit den entsprechenden Praktikumsnachweisen und den letzten beiden Zeugnissen beim umworbenen Betrieb eingereicht. Fällt man bei der Durchsicht nicht gleich wegen simpler Fehler (falsche Adresse, falscher Ansprechpartner, unqualifiziertes Anschreiben etc.) raus, hat man die Chance zum Bewerbungsgespräch eingeladen zu werden.  Höhepunkt des Coachings mit der Personalerin war ein fiktives Vorstellungsgespräch. Natürlich ist man dazu gut vorbereitet, kommt pünktlich in passender Kleidung. Kann sich vorher auf die klassischen Fragen (Beweggründe für diese Stelle, persönliche Stärken und Schwächen) vorbereiten. Schweigsamkeit ist kein guter Ratgeber, man überzeugt durch Neugierde, passende Fragen und selbstbewusstes, aber nicht überhebliches Auftreten. Zusammengefasst läuft eine erfolgreiche Bewerbung, wie ein erfolgreiches Konzert ab: Bestmögliche Vorbereitung und gute Präsentation garantieren positive Aufmerksamkeit.

Text und Foto: Hubertus Baumann

Helene Rupp (rechts), Klasse 11d am MGF, wird von der Personalreferentin Verena Ramming (links) in einem Rollenspiel mit den klassischen Fragen eines Personalers konfrontiert. Referentin und P-Seminar waren sich einig: Helene hätte auf Grund ihrer fundierten schlagfertigen Antworten und ihrer Präsentationsfreude „bestanden“.