Corona-Virus, Lockdown, Ausgangsbeschränkungen – all diese Begriffe sind in diesem Jahr topaktuell. Schüler und Lehrer mussten leider während der Schulschließungen für einige Zeit in den eigenen vier Wänden bleiben. Dennoch konnte ohne Präsenzunterricht im Fach Sozialkunde eine interessante Veranstaltung stattfinden, nämlich ein Online-Planspiel, bei dem Lernende zusammen von zu Hause in Bezug auf die Corona-Pandemie selbst „Politik machen konnten“. Einige Schüler der 10. Klassen des MGF-Gymnasiums Kulmbach (Bastian Steinlein 10b, Fabian Hansmann, Moritz Mertel, Johannes Weiß 10a) nahmen zusammen mit der 10b des Karl-von-Closen-Gymnasiums aus Eggenfelden daran teil. Angeboten wurde das Planspiel von der Bayerischen Landeszentrale für politische Bildungsarbeit in Zusammenarbeit mit der Organisation planpolitik, die verschiedenste politische Planspiele anbieten. Initiiert hat das Projekt am Markgraf-Georg-Friedrich-Gymnasium StR Zscherpel.

Begonnen hat die Politikveranstaltung zunächst mit einem großen Technikcheck, bei dem geprüft wurde, ob die Video-App Zoom und das Planspielportal Senaryon funktionierten. Als dies abgeschlossen war, wurden die Teilnehmenden von zwei Spielleitern von planpolitik in Senaryon eingewiesen. Danach konnte das 120-minütige Spiel beginnen, bei dem die Schüler Abgeordnete des Parlamentes des fiktiven Landes Fontanien waren. Auch dieser Staat ist nicht von der Corona-Pandemie verschont geblieben. Aufgabe der Jugendlichen war es, als Parlamentarier über mögliche Maßnahmen zur Eindämmung des Virus zu diskutieren, die Risiken sowie Chancen abzuwägen und dann parteiübergreifend zu einer Entscheidung zu gelangen. Diskutiert wurde vor allem darüber, ob der Einsatz einer App und Drohnen helfen könnten, die Pandemie einzudämmen.

Das Planspiel bestand insgesamt aus vier Phasen: In der ersten konnte man sich mit dem zugewiesenen Charakter vertraut machen, also der eigenen Abgeordneten-Identität. Jene Person war Mitglied in einer von fünf Parteien des fontanischen Parlaments (Fontanien First, Solidarisches Fontanien, Traditions-, Wirtschafts- und Umweltpartei). Die MGFler waren geschlossen in der Wirtschaftsfraktion. In der zweiten Phase ging es um Gespräche innerhalb der einzelnen Fraktionen. Es wurden grobe Richtlinien für den eigenen Kurs festgelegt. In der dritten Runde kamen die Fraktionsmitglieder in einem der zwei Ausschüsse des Parlaments zusammen. Es gab den Innenausschuss und den Umweltausschuss. Auch hier wurde schon lebhaft diskutiert und es lief auf eine Abstimmung in den Ausschüssen hinaus. In beiden wurde der erste Gesetzesentwurf mit circa 70% verabschiedet. Die vierte Phase war der Zeitpunkt, zudem die letzten Ergebnisse der Ausschüsse vorgestellt wurden. Eine 30-minütige Auswertung mit Umfrage folgten dem Ganzen. Schlussendlich kann man sagen, dass das Planspiel viel Spaß gemacht hat, informativ war und man einen ganz neuen Blick auf die politischen Prozesse und vor allem auf die technischen Möglichkeiten für gemeinsame Aktionen während Corona-Pandemie gewinnen konnte.
Johannes Weiß, Moritz Mertel, 10a