Über unsere Sekretärin wurden wir im MGF-Lab angefragt, ob wir für die Notaufnahme des Klinikums Kulmbach noch 10 Nackenhalter für OP- bzw. FFP2-Masken herstellen könnten, die die dort arbeitenden Krankenschwestern und Pfleger vom dauernden Zug der Gummibänder an den Ohren befreien. Natürlich sagten wir sofort zu.
Dabei traf es sich auch wunderbar, dass wir vor einigen Tagen damit begonnen hatten erste Erfahrungen im Druck mit dem Kunststoff PET-G (aus PET bestehen die Mineralwasserflaschen, das G deutet an, dass der Kunststoff für eine bessere Druckbarkeit mit Glykol versehen wurde) zu sammeln. Das Austüfteln und Einstellen der zum neuen Material passenden Druckparameter war gerade geschehen und so konnten wir gleich an einem sechsstündigen Auftrag herausfinden, ob wir unsere Vorarbeiten gut ausgeführt hatten. Nachdem wir die ersten Nackenbänder in den Händen hielten konnten wir diesen Test als gelungen abhaken. Das Material haftete wunderbar auf der Druckplatte und die Drucke waren ohne Stringing absolut sauber. Im Bild sieht man die vier weißen Nackenhalter aus PET-G und einen gelben aus dem vorher verwendeten Druckmaterial PLA (Polymilchsäure).
Den Trägerinnen und Trägern der Nachenbänder kommen noch zwei weitere Eigenschaft des neuen Materials PET-G zugute: erstens ist das Material schlagfester als PLA, die Nackenbänder werden also länger halten und zweitens ist das neue Material wesentlich biegsamer als das alte, was den Tragekomfort durch das bessere Anschmiegen an den Nacken deutlich erhöht! Im Bild links sieht man einen Vergleich der Biegsamkeit bei gleicher Kraftwirkung auf die Nackenbänder, wobei das gelbe PLA Material bald abgeknickt wäre, während das weiße PET-G noch deutlich mehr gebogen hätte werden können.
Auf jeden Fall freuen wir uns, dass wir den Klinikumsmitarbeitern mit unserem Wissen und Können aus dem MGF-Lab haben helfen können und gleichzeitig wieder etwas dazulernen konnten.
Wolfgang Lormes