MGFG = Meisterschule, Großartig, Fantastisch, Genial! Die beste Schule, die besten Schüler, die
besten Lehrer. HERVORRAGEND!

Diese Nachricht stammt tatsächlich aus den USA, doch handelt es sich nicht um eine Twitter-Bot­schaft aus dem Weißen Haus, sondern um einen Kommentar von Kevin Nerz, einem Deutschlehrer an der Conestoga High School in Berwyn, Pennsylvania. Er war in den Jahren 2007 und 2008 einer von vielen Be­gleitlehrern (Chaperones) von 13 amerikanischen Schülerinnen und Schülern bei ihrem alljährlichen dreieinhalb­wöchigen Besuch am MGF.

Die PAD-Preisträgergruppe 2008 mit Kevin Nerz hinten rechts

Dieses Gastprogramm hat Tradition: Noch im alten Jahrtausend hatte StD Bernd Titus seine lang­jährigen Kontakte zum Pädagogischen Austauschdienst dazu genutzt, es ans MGF zu holen. Seit 2004 von StDin Uta Lippold und seit 2008 von OStR Dr. Peter Prokisch vor Ort organisiert und be­treut, ist es für viele Schüler zu einem echten sommerlichen Höhepunkt in jedem Schuljahr gewor­den. Jedes Jahr besuchen uns amerikanische Schülerinnen und Schüler aus allen möglichen Bundes­staaten, von Alaska bis Arizona, von Washington bis West-Virginia, jedes Jahr werden sie von Cha­perones von verschiedenen amerikanischen Schulen begleitet, und jedes Jahr erleben alle Beteilig­ten, Gastschüler, Gastgeschwister und Lehrkräfte am MGF, mit welcher Begeisterung interkulturel­le Begegnung stattfinden kann und wie bereichernd und beständig transatlantische Kontakte werden können.

Hier eine Beschreibung des Gastprogramms in Grundzügen. Sein etwas sperriger Titel lautet:

“Internationales Preisträgerprogramm des Pädagogischen Austauschdienstes
des Sekretariats der Kultusministerkonferenz der Länder in der Bundesrepublik Deutschland”

Der Pädagogische Austauschdienst (PAD), seit 1958 im Dienste der Völkerverständigung und zur Förderung der deutschen Sprache im Ausland als Unterabteilung des KMK-Sekretariats in Bonn tä­tig, führt neben vielen anderen Programmen besagtes Preisträgerprogramm durch:

In rund 90 Staaten werden jedes Jahr rund 450 Schülerinnen und Schüler allgemeinbildender Schulen ausgewählt, die sich im Fach Deutsch besonders ausgezeichnet haben. Sie werden als Preisträgerinnen und Preisträger zu einem vierwöchigen Aufenthalt nach Deutschland eingeladen. Ihnen wird in internationalen Gruppen in Köln, Bonn, Berlin und München oder Hamburg ein jeweils mehrtägiges Studienprogramm geboten. Ein Highlight des Programms ist der vierzehntägige Aufenthalt in einer Gastfamilie und der Besuch des örtlichen Gymnasiums oder der Gesamtschule. In dieser Zeit besuchen die Jugendlichen speziellen Deutschunterricht und hospitieren zudem im Unterricht der Gastgeschwister. Das Programm wird aus Mitteln des Auswärtigen Amtes gefördert und vom PAD koordiniert. (www.kmk-pad.org/programme/internationales-preistraegerprogramm.html)

Da sich in den USA verhältnismäßig viele Deutschlerner finden, werden die amerikanischen Schü­ler in drei rein nationalen Gruppen zusammengefasst. Zwei von diesen verbringen ihren Familien- und Schulaufenthalt in Nürnberg und die dritte Gruppe besucht das MGF in Kulmbach, das sich als Gastgeber nicht schämen muss, wie die „Kurznachrichten“ einiger Preisträger der letzten Jahre zeigen:

Das MGF hat ein gutes Programm für deutsche Schüler und auch ein gutes Austauschprogramm mit anderen Ländern. Die amerikanischen Austauschschüler haben diesen Sommer so viel dort gelernt. Das Gebäude ist alt und schön und der Unterricht ist vollständig und modern.

Das MGF ist fantastisch! Als ich das MGF besucht habe, waren die Lehrer und Schüler so nett und freundlich. Wenn ich Probleme (mit der deutschen Sprache oder etwas anders) hatte, hat mir immer je­mand geholfen. Danke für alles, MGF!

Obwohl das Hauptgebäude und die Einrichtung selber sehr alt sind, sind die neuen Gebäude und die Pädagogik am MGF sehr modern. Nach meiner Erfahrung ist das MGF ein wunderschöner Ort zum Lernen.

Meine Zeit an dem Markgraf-Georg-Friedrich Gymnasium war eine unvergessliche Erfahrung. Die Leu­te waren alle nett, toll und wunderbar. Es hat mir sehr gut gefallen und ich habe ein besseres Verständ­nis über Deutschland.

Die Möglichkeit, in eine deutsche Schule zu gehen, war auch eine wunderbare Gelegenheit, eines der leistungsfähigsten Schulsysteme der Welt funktionieren zu sehen und von deutschen Lehrern zu ler-nen. Das Schulsystem ist unglaublich und viel besser als die amerikanischen Schulen. [Anm.: Hört, hört!]

Die Aussicht von dem MGF-Gymnasium auf die Plassenburg war atemraubend. Wie viele Schlösser oder Burgen gibt es in der Nähe von Highschools in den USA? Keine, die ich kenne!

Die Klassenatmosphäre war immer gemütlich. Die Schüler lachen und sprechen und einmal haben sie den Lehrer überzeugt, Unterricht draußen zu haben, weil das Wetter so schön war.

Im Rückblick:

Als wir zurück nach Hause fahren mussten, gab es nicht einen Amerikaner, der froh darüber war. Ich glaube, ein paar haben ein bisschen geweint. Wir fanden das Leben so grausam, weil wir nach Amerika zurückfliegen mussten.

Dies ist nur eine kleine Auswahl an Kommentaren, die fast durchweg positiv ausfallen.

Anzumerken bleibt noch, dass die positiven Erlebnisse der deutschen Gastfamilien die natürlich auch immer wieder auftretenden interkulturellen Schwierigkeiten bei weitem überwiegen, dass sich re­gelmäßig langfristige Kontakte über den „großen Teich“ hinweg ergeben und dass es sehr häufig zu weiteren Besuchen und Gegenbesuchen kommt. Das Preisträgerprogramm des PAD ist ja kein „Schüleraustausch“ im landläufigen Sinn, so dass ein Familienaufenthalt in den USA nur auf priva­ter Basis stattfinden kann. Doch zeigen die vielen begeisterten Rückmeldungen, wie viele Freund­schaften zwischen den Gastpartnern entstanden sind. In Kulmbach sind jedes Jahr mehrmals ehema­lige Preisträger anzutreffen!

Völkerverständigung, nachgerade zwischen Deutschland und den USA, ist heute wichtiger denn je. Wenn es auch in Zukunft gelingt, zum Abbau von Vorurteilen und zum (erneuten) Aufbau von gegenseitigem Verständnis beizutragen, dann hat das Programm seinen Zweck mehr als erfüllt. Bleibt zu hoffen, dass es uns noch viele Jahre erhalten bleibt und sich immer wieder Kulmbacher Gastfamilien dazu bereit erklären, den Gästen, und sich selbst, die „andere Welt“ ein wenig näher zu bringen.

Seit Mai 2017 ist das MGF aufgrund seiner langjährigen Mitgliedschaft im
Preisträgerprogramm offizieller Partner des Pädagogischen Austauschdienstes.

Die Preisträgergruppe 2014, begleitet von chaperone Tracy Hughes und OStR Dr.
Peter Prokisch auf einer Exkursion. Zeichnung von Preisträgerin Hadriane Hatfield aus Maine.