Ein Bericht von Jule Jule Günther, Klasse 9d des Markgraf-Georg-Friedrich-Gymnasiums

Kreativer und abwechslungsreicher Musikunterricht wird am MGF bekanntlich großgeschrieben, was sich im Dezember 2021 erneut gezeigt hat. Was könnte also den Mittelstufenschülern des Markgraf-Georg-Friedrich Gymnasiums den Unterrichtsinhalt „Filmmusik / Filmkomponist“ besser veranschaulichen, als ein Live-Vortrag eines professionellen Videospielkomponisten, noch dazu eines ehemaligen MGFlers?

Musikpädagogin Barbara Baumann hat Robin Birner ans MGF eingeladen. Dieser stellte mehreren Klassen seinen spannenden und vielseitigen Beruf anschaulich vor. Vielseitig deshalb, da dieser Beruf verschiedenste Musikrichtungen enthält und abhängig vom Videospiel verschiedenste Kompositionen entstehen. Diese müssen teilweise in nur wenigen Tagen erstellt werden. Auch wenn der ehemalige MGF-Schüler Robin Birner damit sein Hobby zum Beruf gemacht hat, verlangt sein Traumberuf ihm und seinem Kollegen Yannik Süß, mit dem er bereits 2010 im Alter von 18 Jahren sein eigenes Unternehmen gründete, Einiges ab: „Man komponiert da gerne mal eine ganze Nacht durch.“ Der jetzt 29-jährige Unternehmer strebt bei jeder Produktion ein genau eingeteiltes Vorgehen an, wie er in seinem Vortrag beteuert. Die Musik müsse gut auf das jeweilige Computerspiel angepasst sein, denn er hat sich nicht etwa auf eine bestimmte Musikrichtung spezialisiert, sondern bekommt sowohl Aufträge, eine alte Musik für ein Mittelalterspiel zu komponieren, als auch eine Musik, die womöglich in ferner Zukunft oder einer Weltraumzivilisation so oder so ähnlich existieren würde.

Die Schwierigkeit bei Videospielmusik ist: Eine gewisse Originalität und einen Wiedererkennungswert zu erzeugen, ohne dabei die Musik zu sehr in den Vordergrund rücken zu lassen. Ist die passende Musikrichtung entschieden, nutzen dem ehemaligen Schüler des MGF seine instrumentalen Fähigkeiten auf dem Piano und auf der Orgel. So kann der erfolgreiche international agierende Unternehmer an seinen Vorstellungen zunächst grob herum tüfteln, um dann in der Vorproduktion, die heutzutage oftmals aufgrund des Zeitmangels bereits das fertige Ergebnis liefert, seine Vorstellungen auf den Computer zu übertragen und beispielsweise die Besetzung genauer zu perfektionieren. Ist nun alles entschieden und fertig im sogenannten Midi-Player vorhanden, kann je nach finanzieller Möglichkeit des Auftraggebers auch eine Live Version mit einem professionellem Orchester eingespielt werden. Die Musik wird dadurch noch authentischer.

Robin Birner ist mittlerweile einer der renommiertesten Videospielkomponisten Deutschlands. Darauf sind die aktuellen MGF Schüler auch stolz!

Bild: Hubertus Baumann