Elektrochemische Geheimnisse des Alltags

Am 2.3.2023 besuchte Dr. Ehli von der FAU Erlangen die NTGler der 9. Jahrgangsstufe im Rahmen der Vortragsreihe „Chemistry on Tour“.

In dem äußerst informativen und kurzweiligen Experimentalvortrag „elektrochemische Geheimnisse des Alltags“ erfuhren die Neuntklässlerinnen und Neuntklässler zum Beispiel, dass der Verzehr von Schokoostereiern für Goldkronenträger sehr unangenehm sein kann. Wenn sie auf ein Stückchen der Alufolienverpackung beißen, fließt nämlich zwischen den verschiedenen Metallen im salzigen Speichel ein elektrischer Strom. Sollten sich zwei Zahnspangenträger küssen, muss man sich dahingehend allerdings keine Sorgen machen, da Zahnspangen in der Regel alle aus dem selben Metall, nämlich Edelstahl, bestehen.

Elektrochemische Vorgänge sind aus unserem Alltag nicht wegzudenken.

So demonstrierte Dr. Ehli unter anderem, wie sich Taschenlampenbatterien und Handyakkus in der Zusammensetzung unterscheiden und dass man mit einer selbst gebastelten Batterie aus Osterhaseneinwickelpapier und einem zweiten Metall tatsächlich einen Propeller antreiben kann.

Auch wenn man eine Scheuerspirale aus Edelstahl und einen Zinkblumentopf kombiniert, kann man damit den Propeller antreiben. Durch Verwendung von „active O2-Wasser“ und Oxipower-Fleckenmittel wird dies noch deutlich optimiert, da bei dieser Batterie der Sauerstoff aus der Luft reagiert.

Überraschend dürfte für viele gewesen sein, dass dieses Prinzip tatsächlich mit der sehr kleinen und leistungsfähigen Zink- Luft- Batterie in Hörgeräten Anwendung findet und dass diese Batterien beim Kauf mit einer Folie geschützt sind, weil sonst Luft eindringen könnte und die Batterien beginnen würden, sich zu entladen.

Warum der Duracell-Hase immer Power hat und dass es sich wirklich lohnt, mehr Geld für Markenbatterien auszugeben, wenn man eine besonders leistungsfähige Batterie braucht, war ein weiterer Aspekt, zu dem die Schülerinnen und Schüler interessante Neuigkeiten erfuhren.

Auch an praktischen Tipps durfte es nicht fehlen:

Beispielsweise kann man, wenn gerade kein Batterietester zur Hand ist, an der Sprunghöhe einer Batterie beim Falltest ihren Ladungszustand erkennen. Allerdings ist dieser Tipp nicht alltagstauglich, weil die Batterie dabei Schaden nehmen kann.

Und das Geld für ein spezielles Gold- und Silberreinigungsbad kann man sich sparen, da der Hauptbestandteil dieser teuren Pulver nur Kochsalz ist und das Reinigungsgeheimnis elektrochemisch ganz einfach erklärt werden kann.

Dr. Ehli gab zudem nützliche Merkhilfen für den Chemieunterricht weiter. Durch die „always-remember-Braunstein-Methode“ dürfte wohl niemand mehr die chemische Formel von Braunstein vergessen. Und wenn man bei der Elektrodenzuordnung an eine fitte Oma denkt, hat man keine Probleme mehr, diese auseinanderzuhalten.

Wenn all das noch nicht ausreichend fasziniert hatte, den bringt vielleicht der Hinweis, dass man mit elektrochemischen Kenntnissen sogar richtig viel Geld in der Industrie verdienen kann dazu, diesem Aspekt der Chemie mehr Aufmerksamkeit entgegen zu bringen.

Wir danken Dr. Ehli ganz herzlich für diesen äußerst spannenden und interessanten Vortrag und hoffen, auch in den künftigen Jahren wieder Loserfolg bei der Terminvergabe von „Chemistry on Tour“ zu haben.

 

OStRin Stefka Schleiffer